Unterschriftenaktion gegen Cattenom

Die CDU-Stadtratsfraktion Völklingen unterstützt den Vorstoß von Oberbürgermeister Klaus Lorig als Präsident des saarländischen Städte- und Gemeindetages, die Unterschriftenaktion gegen das Atomkraftwerk Cattenom auf das ganze Saarland auszuweiten. Adressat muss der französische Staat sein, um Unterstützung hierfür muss sowohl bei Land und Bund, als auch bei unseren Nachbarn in Forbach und Lothringen geworben werden.

 

Die Atomkatastrophe in Japan als Folge des Erdbebens hat leider mit einer erschreckenden Deutlichkeit gezeigt, dass entgegen aller bisherigen Zusicherungen und Beschwichtigungen von Politik und Energiewirtschaft die Nutzung der Atomkraft als Energieträger unbeherrschbar und unkalkulierbar bleibt. Die Fehlbarkeit des Menschen, die ungelösten Fragen der Endlagerung radioaktiver Abfälle und die damit verbundene Belastung künftiger Generationen sowie die letztlich nicht berechenbaren Folgen der Naturgewalten machen den Betrieb von Kernkraftwerken unverantwortbar.

Grundsätzlich muss es Ziel der Politik, besonders aber konservativer Politik aus christlicher Verantwortung in allen Bereichen sein, Katastrophen zu verhindern statt Utopien verwirklichen zu wollen, wie die „friedliche Nutzung der Kernenergie“ eine ist. Die gilt umso mehr dort, wo Leben und Gesundheit von Menschen, auch künftiger Generationen, gefährdet ist. Die CDU-Stadtratsfraktion Völklingen erwartet, dass das Umdenken von Bundesregierung und Bundes-CDU in dieser Frage aus Überzeugung und dauerhaft erfolgt und nicht aus wahltaktischen Überlegungen.

Die CDU-Stadtratsfraktion Völklingen unterstützt deshalb wie Oberbürgermeister Klaus Lorig eine Unterschriftenaktion mit der Forderung, für das Kernkraftwerk (AKW) Cattenom die gleichen Sicherheitsstandards wie für deutsche Kernkraftwerke anzuwenden sowie den Appell an die französische Regierung, das AKW Cattenom ebenso wie die deutschen Alt-AKW vom Netz zu nehmen. Hierfür muss die Unterstützung der Landes- und Bundesebene eingefordert, zugleich aber bei unseren lothringischen Freunden um Unterstützung geworben werden. Eine gemeinsame Position mit unserer Partnerstadt Forbach hätte umso stärkeres Gewicht als und ist deshalb schnell abzustimmen.

Auf die weitere Nutzung der Steinkohle als Energieträger wird bei Abschaltung der AKW in den nächsten Jahren nicht verzichtet werden können. Der weitere Steinkohlenabbau im Saarland oder gar die Wiederinbetriebnahme bereits geschlossener Gruben mit den bekannten negativen Folgen wird von der Völklinger CDU-Stadtratsfraktion jedoch kategorisch abgelehnt.

Stefan Rabel
Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion Völklingen